Wenn die Spitzen vom Bärlauch aus dem Waldboden treiben, dauert es nicht mehr lange, bis die Sammelzeit beginnt. Bärlauch gehört zu den Zwiebelgewächsen und hat eine ähnliche Schärfe wie Zwiebeln oder Knoblauch. Bärlauch ist sehr gesund und man sagt, dass Bären ihre Reinigung und Vitalisierung im Frühling diesem Kraut verdanken, denn es steht nach dem Winterschlaf auf ihrem Speiseplan.
Wieviel Bärlauch ernten?
Beim Sammeln werden pro Pflanze nur wenige Blätter gepflückt, maximal ein Siebtel, sonst würde sie eingehen. Pflanzen benötigen die Blätter für die Photosynthese, damit sie wachsen und sich vermehren können. Bärlauch kann sich stark ausbreiten. Im Wald sind manchmal ganze Flächen überwachsen, die man schon von Weitem am Duft erkennt.
Aronstab
Nicht selten spriessen in nächster Nähe zum Bärlauch die Blätter des giftigen Aronstabs. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die verzweigte Aderung auf dem Blatt. Bärlauchblätter haben als Zwiebelgewächse eine parallele Aderung. Die Blätter vom Bärlauch riechen beim Pflücken stark lauchartig, die vom Aronstab nicht. Allein der Geruch gibt keine Sicherheit, da er sich beim Sammeln an die Finger heftet und deshalb täuschen kann.
Weitere Doppelgänger
Fast zur gleichen Zeit spriessen weitere Pflanzen, die dem Bärlauch ähnlichsehen. Wer Bärlauch sammelt, sollte deshalb unbedingt auch seine giftigen Kollegen kennenlernen.
Eine giftige «Doppelgängerin» ist das Maiglöckchen. Es treibt zur selben Zeit Blätter, die von der Form her dem Bärlauch sehr ähnlich sind. Die Maiglöckchenblüten kommen erst viel später. Maiglöckchenblätter sind richtig dick und haben keinen Glanz im Gegensatz zu den Blättern vom Bärlauch, die dünn sind und glänzen.
Auch die Herbstzeitlose, die im Herbst blüht und erst im Frühling Blätter treibt, kann mit dem Bärlauch verwechselt werden. Sie enthält die giftige Substanz Colchizin. Die Blätter der Herbstzeitlose wachsen direkt aus einer Rosette ohne eigenen Stiel. Die Herbstzeitlose findet man eher in Wiesen, sie wachsen aber auch im Wald. Bärlauchblätter besitzen im Unterschied zur Herbstzeitlose einen eigenen Stiel.
Mit genauer Beobachtung lassen sich die Pflanzen gut voneinander unterscheiden, so dass die Bärlauchernte richtig Freude macht! Geben Sie sich Zeit zum Kennenlernen der Pflanzen und ernten Sie nur Pflanzenteile, die sie klar identifizieren können. Lieber mal etwas stehenlassen, als giftige Teile ernten.
Bärlauchpesto und mehr
Möchten Sie mehr über Wildkräuter erfahren? Vom Frühling bis in den Herbst biete ich Wildpflanzenführungen an, wo Sie Wildpflanzen kennenlernen können. Der Start ist im Frühling mit Bärlauch, aber auch vielen anderen frühen Kräutern. Jede Jahreszeit präsentiert ihre eigene Auswahl an Pflanzen.
Auf meiner Seite über Wildpflanzen finden Sie auch ein einfaches und leckeres Rezept für Bärlauchpesto. Guten Appetit!