Wenn der Bärlauch im Frühjahr seine Blätter aus dem Waldboden treibt, lässt dies so manches Sammlerherz höherschlagen. Bärlauch gehört zu den Zwiebelgewächsen und besitzt daher eine Schärfe, wie wir sie von Zwiebeln oder Knoblauch kennen. Er ist sehr gesund und es heisst, dass Bären ihre Reinigung und Vitalisierung diesem Kraut verdanken, denn der Bärlauch gehört nach dem Winterschlaf zu ihrem Speiseplan.   

Ja, und beim Sammeln bitte darauf achten, dass pro Pflanze höchstens ein Drittel der Blätter geerntet wird, die Pflanze würde sonst eingehen. Die Blätter sind für die Photosynthese zuständig, so kann die Pflanze überhaupt leben und sich vermehren.

Oft spriessen in nächster Nähe zum Bärlauch die Blätter des giftigen Aronstabs. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die verzweigte Aderung auf dem Blatt. Der Bärlauch hat eine parallele Aderung, wie alle anderen Zwiebelgewächse auch. Die Blätter vom Bärlauch riechen beim Pflücken stark lauchartig, die vom Aronstab nicht. Trotzdem ist Vorsicht geboten, der lauchartige Geruch kann sich an den Fingern ablagern und somit täuschen.

Bärlauch, erste Blättchen, parallele Aderung

Aronstab, Blätter mit verzweigter Aderung

Wenn nur nicht die ähnlichen und giftigen «Doppelgänger» zur gleichen Zeit spriessen würden… Wer Bärlauch sammelt, sollte sich unbedingt mit seinen giftigen Kollegen auseinandersetzen.

Eine weitere giftige «Doppelgängerin» ist das Maiglöckchen. Es treibt zur Bärlauchzeit nur Blätter, die von der Form her dem Bärlauch sehr ähnlich sind. Die Maiglöckchenblätter sind jedoch viel dicker und haben keinen Glanz wie die vom Bärlauch.

Auch die Herbstzeitlose, die im Frühling Blätter treibt, kann mit dem Bärlauch verwechselt werden. Sie enthält die giftige Substanz Colchizin. Die Blätter der Herbstzeitlose wachsen direkt aus einer Rosette ohne eigenen Stiel und ist eher in Wiesen zu finden. Der Bärlauch hingegen hat einen eigenen Stiel.

Mit Achtsamkeit lassen sich die Pflanzen gut unterscheiden, so dass die Bärlauchernte im Frühling zur Freude wird. Geben Sie sich Zeit mit dem Kennenlernen der Pflanzen, wenn Sie unsicher sind, lieber auf ein paar Blätter verzichten, als giftige Bestandteile zu ernten.

Möchten Sie mehr über Wildkräuter erfahren? Im Frühling starten meine Führungen, wo wir Wildpflanzen kennenlernen, die der Jahreszeit entsprechend vorhanden sind. Die Natur hält eine Fülle für uns bereit!

Info und Anmeldung